ViaSalina – Auf den Spuren des weissen Goldes

Der historische Salzweg zwischen Bern und dem französischen Jura erlebt heute dank der ViaSalina eine Renaissance. Die ViaSalina verbindet die Welterbestätten von Bern, Pfahlbauten Neuenburg, Salins-les-Bains und Arc-et-Senans mit attraktiven Land- und Wasserwegen durch eine unbekannte Kulturlandschaft.

Geschichte

 

In der Vergangenheit beschaffte sich die Republik Bern das wertvolle Salz vor allem aus den Salinen der Franche-Comté. Für die Berner war die «Salzstrasse» von Salins-les-Bains und später von Arc-et-Senans über Jahrhunderte eine wichtige Handelsroute sowohl für die Grundversorgung als auch für die Staatskasse.

Die Situation änderte sich erst als in den 1830er-Jahren die Saline Riburg am Rhein entdeckt und nach der Gründung der Vereinigten Schweizerischen Rheinsalinen systematisch abgebaut wurde. In der Folge konnten die Jahrhunderte lange Abhängigkeit von ausländischen Produzenten überwunden und die Importe drastisch reduziert werden.

Die Charakteristiken der Salzstrasse aus der Franche-Comté sind verschiedene Verläufe zu Land und zu Wasser, vielfältige Wegspuren und nicht zu letzt sehenswerte bauliche Elemente. Entdecken Sie diese Spuren auf der ViaSalina, dem Kulturweg, der die Geschichte des bernischen Salzhandels wieder aufleben lässt.

 

Staatliches Salzmonopol

 

Anfänglich wurde der Salzhandel zwischen Bern und Salins-les-Bains vor allem durch private Kaufleute betrieben. Ab dem 15. Jahrhundert mischte sich dann auch der Staat mehr und mehr in das einträgliche Geschäft ein und beschloss am 13. September 1623 das staatliche Salzmonopol. Begründet wurde das Monopol unter anderem mit dem Bestreben nach genügend Vorräten, einem stabilen Salzpreis und einer flächendeckenden Versorgung. Hintergründig spielten aber finanzielle Überlegungen eine wichtige Rolle. Die Bedeutung des Monopols zeigt sich zum Beispiel am Ende des 18. Jahrhunderts, als die Erträge aus dem Salzhandel an vierter Stelle aller staatlichen Einnahmen standen.

Mit dem Handel übernahm der Staat auch die Verteilung des Salzes, das via Salzlager und offizielle Verkaufsstellen an die Kundschaft gelangte. Im Jahr 1739 zählte man 13 grosse Salzlager und 200 Verkaufsstellen, so genannte Bütten, die über das ganze Territorium Berns verteilt waren. Diese Praxis des Salzverkaufs wurde erst in den 1970er-Jahren aufgehoben, als die Kantone ihre Salzhandelsrechte auf die Rheinsalinen übertrugen.

Von Frankreich aus gelangte das Salz auf verschiedenen Routen nach Bern. Wo immer möglich benutzte man den billigeren Wasserweg. Die Hauptroute führte über Levier, Pontarlier und den Col de Jougne nach Yverdon-les-Bains, wo die Fracht auf Schiffe umgeladen und nach Murten weitertransportiert wurde. Die restlichen Kilometer wurden wiederum auf dem Landweg zurückgelegt.
Als weitere Varianten standen der direktere Weg über Chalamont und den Col des Etroits nach Yverdon und die verlängerte Wasserstrasse über Bielersee, Zihl und Alte Aare zur Auswahl. Im 17. Jahrhundert versuchte man mit dem Bau des Aarberger Kanals im Seeland den Umweg über Nidau abzukürzen. Diese Konstruktion bewährte sich allerdings nicht und musste nach rund 30 Jahren wieder aufgegeben werden. Je nach politischer Situation kam zudem die Landroute von Pontarlier über das Val de Travers in Frage.

Route

 

Das Salz aus der Franche-Comté wurde auf verschiedenen Routen zu Land und zu Wasser nach Bern geführt. Die ViaSalina folgt mehrheitlich der historischen Hauptroute. Neben zahlreichen Abschnitten mit traditioneller Wegsubstanz finden sich entlang der Route eine reichhaltige Infrastruktur wie Burgen, Zollstellen, Salzdepots, Pferdewechselstationen, Gasthäuser, Wegkreuze etc. Die Route eignet sich bestens, um die unterschiedlichen Verkehrsmittel der damaligen Zeit (Saumtiere, Fuhrwerke, Schiffe) und die Mühsal und Gefahren, denen die Transporteure ausgesetzt waren, zu veranschaulichen.